Klassenfahrt nach Paris
Die
zweite Klassenfahrt führte uns nach Paris. Etwas ungewöhnlich war, dass
wir diese Fahrt unmittelbar nach den Sommerferien zu Beginn der 13.
Klasse im Jahre 1975 durchführten. Zusammen mit der b-Klasse begann
alles wieder am Hauptbahnhof in Kaiserslautern. Herr Staab und Frau
Gutbrodt waren die zuständigen Aufsichtspersonen. Herr Staab hatte kurz
vorher geheiratet.
An
einem Freitag ging es mit dem Zug los. Am späten Nachmittag kamen wir
am Gare de l´Est in Paris an. Von dort ging es ca. 2 km mit Gepäck zu
unserem 3 Sterne Hotel. Vor Ort stellten wir dann fest, dass die Sterne
so alt wie wir und seit dem nicht mehr überprüft geschweige denn poliert
worden waren. Das Personal wies uns unsere Zimmer zu. Dabei dachte sich
niemand etwas dabei, dass das Personal nur aus Männern bestand.
Wir
wurden darauf hingewiesen, dass das Frühstück auf dem Zimmer serviert
wird, weitere Mahlzeiten aber nicht erlaubt seien. Uns kümmerte das
wenig. Schnell hatten wir in der Umgebung einige Läden ausfindig gemacht
um uns mit Brot, Wurst, Käse, Cola und Rotwein zu versorgen. Der
Colapreis stieg in der Woche von 1,55 Franc auf über 4 Franc pro Liter,
der ältere Herr in dem kleinen Laden machte vermutlich das Geschäft
seines Lebens.
Herr
Staab hatte einen kleinen Fehler gemacht. Am ersten Wochenende hatte er
seine frisch angetraute Frau mitgenommen. Sie reiste dann am Montag
zurück. Aus verständlichen Gründen hatten wir damit über das Wochenende
einen relativ freien Auslauf. An den folgenden Tagen war es schwierig
eine gemeinsame Veranstaltung zu organisieren. Gelungen ist es nur
einmal, das war der Besuch von Versailles. Wir waren aber brave Schüler
sodass es keine Probleme gab. Im Gegenteil, wir haben die Stadt auf
eigene Faust erkundet. Manche taten dies zu Fuß, andere haben sämtliche
Metro-Strecken abgefahren.
Nochmal
zurück zum Personal. Bei einer Feier auf dem Zimmer kamen die Mädels
auf die Idee Lusches zu schminken. Als dieser über den Flur zu seinem
Zimmer ging bot ihm ein Mitglied des Personals 500.- Franc für eine
Nacht an. Nun war uns einiges zur rein männlichen Besetzung klar.
Auf
den Zimmern war Abends Party. Trotz Verbot wurde geschlemmt und
getrunken was tagsüber gekauft worden war. Regelmässig wurden die
Parties von den Aufsichtspersonen kontrolliert, damit nicht zu wild
gefeiert wurde.